In Dänemark ist ein Großprojekt zur Speicherung von Kohlendioxid unter dem Meeresgrund offiziell in den Testbetrieb gegangen. Das CO2 soll nicht nur in Dänemark, sondern auch in anderen Ländern aufgefangen werden – darunter in Deutschland, heißt es in verschiedenen Medien.
Das „Greensand“ benannte Vorhaben ist das erste großangelegte Projekt zur Einlagerung von CO2, das über weite Entfernungen aus dem Ausland herantransportiert wird. Bislang wurden nur Standorte realisiert, die sich in der Nähe von großen Industrieanlagen befinden. Die sogenannte CCS-Technologie zu Abscheidung und Einlagerung von CO2 soll die bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe entstehenden Emissionen dauerhaft binden und so zum Klimaschutz beitragen
Das Kohlendioxid wird bei Greensand per Schiff zu einem riesigen Speicher weitab der Küste gebracht. Laut den Betreibern sollen bis zum Jahr 2030 jährlich bis zu acht Millionen Tonnen des Treibhausgases in einer Tiefe von 1.800 Metern unter dem Meer eingelagert werden. Das Projekt befindet sich weitab der Küste in der Nordsee zwischen Dänemark und Norwegen.
Betreiber des Projekts ist ein Konsortium um die Unternehmen Wintershall Dea und Ineos. Die beteiligten Konzerne halten CCS für ein wichtiges Instrument im Kampf gegen die Klimakrise. Wintershall zufolge handelt es sich bei dem Projekt um die weltweit erste grenzüberschreitende Offshore-CO2-Einspeicherung, die explizit den Zweck hat, den Klimawandel zu mindern.
Unter Umweltschützern und Wissenschaftlern ist die Technologie umstritten. Die Verflüssigung und Einspeicherung von CO2 ist selbst sehr energieintensiv, außerdem könnten Gefahren durch undichte Lagerstätten drohen. Darüber hinaus sehen Kritiker CCS lediglich als Scheinlösung, die das globale Grundproblem zu hoher CO2-Emissionen nicht beseitigen kann. Weltweit befinden sich rund 200 Projekte im Betrieb oder in Planung
Die dänische Regierung sieht in der CCS-Technologie großes Potenzial, um Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen. Sie möchte den Anrainerstaat der Nordsee auch zum Ziel für ausländisches CO2 machen. „Das Speicherpotenzial unseres Untergrunds ist viel größer als unsere eigenen Emissionen. Deshalb sind wir auch in der Lage, Kohlenstoff aus anderen Ländern zu speichern“, sagte Dänemarks Energieminister Lars Aagaard der Nachrichtenagentur AFP.
Dänemark hatte vor gut einem Monat erste Zulassungen erteilt, damit Unternehmen im größeren Maßstab CO2 unter dem Meeresboden der Nordsee einlagern können. Sie gingen zum einen an den Konzern TotalEnergies, zum anderen an das Konsortium um die deutsche Wintershall Dea.
Quellen: Deutschlandfunk vom 8. März 2023, focus.de vom 8. März 2023, zdf.de vom 8. März 2023, AFP vom 8. März 2023, dpa vom 8. März 2023

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