Deutschland hat seine Klimaziele 2022 einer Studie zufolge trotz Sparmaßnahmen aufgrund der Energiekrise verfehlt. Vorläufigen Zahlen zufolge emittierte Deutschland 761 Millionen Tonnen Treibhausgas, fünf Millionen Tonnen mehr als die selbst gesetzte Obergrenze vorsieht. Aus einer Auswertung des Thinktanks Agora Energiewende geht hervor, dass dafür unter anderem der vermehrte Einsatz von Kohle als Alternative zu Gas aus Russland, verantwortlich sei.
Der Energieverbrauch sei vor allem wegen der hohen Preise um fast fünf Prozent verringert worden, doch der Kohle- und Öl-Einsatz machte die daraus gewonnene Treibhausgas-Einsparung wieder zunichte, wie die Studie des Thinktanks zeigte. „2022 sind die Klimaziele aufgrund kurzfristiger Maßnahmen für die Energiesicherheit ins Hintertreffen geraten“, kritisierte Agora-Chef Simon Müller.
Größtes Problemfeld ist den Angaben der Studie zufolge der Verkehr, der sein Sektorenziel um 11 Millionen Tonnen verfehlte. Nach dem Ende des Lockdowns und gesunkener Corona-Infektionen sei das Verkehrsaufkommen wieder stark gestiegen. Der einhergehende Mangel an politischen Maßnahmen für eine Reduktion der Emissionen im Verkehrssektor hat auch zum Verfehlen des Ziels beigetragen.
Auch der Gebäudesektor konnte seine Vorgaben im vergangenen Jahr wieder nicht erfüllen Einzig die Industrie hat dagegen ihre Ziele durch das Einsparen von Energie und mehr Effizienz eingehalten.
Quellen: donaukurier.de vom 5. Januar 2023, Deutsche Welle, dw.com, vom 4. Januar 2023, Spiegel Online vom 4. Januar 2023

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