Leag startet Solarprojekt im Ostsee und rückt in den Blick von Google

Auf dem Weg zum grünen Powerhouse hat die LEAG mit dem Einrammen der letzten Befestigungspfähle in den Untergrund des Ostsees bei Cottbus mit der Installation von Deutschlands größter schwimmender Photovoltaik-Anlage begonnen. Zugleich berichtet das Unternehmen von internationalem Interesse an einer Vollversorgung mit grüner Energie. Unter anderen habe der Internetkonzern Google bereits an die Tür geklopft.

Die Stromerzeugung auf dem Cottbuser Ostsee nimmt Formen an. Die Anlage, die die LEAG errichten will, nimmt eine Fläche von 16 Hektar ein. Das entspricht weniger als einem Prozent der gesamten Seefläche. Die Anlage soll in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres in Betrieb gehen. Ursprünglich sollte deren Leistung 21 Megawatt betragen. Im Laufe der Projektentwicklung haben Leag und EPNE die Leistung aber auf 29 Megawatt erhöht. Die Anlage soll etwa 29 Gigawattstunden Strom im Jahr liefern.

„Deutschlands größte schwimmende Solaranlage auf dem größtem Bergbaufolgesee steht für die künftige Nutzung der einzigartigen Flächenpotenziale dieser Region“, sagt Leag-CEO Thorsten Kramer. „Dieses Vorhaben reiht sich konsequent in unser Transformationsprojekt Gigawattfactory ein, mit der wir die Lausitz zu einem grünen Powerhouse umwandeln wollen.“ Die Anlage solle ein Startpunkt für weitere Erneuerbare-Projekte im Umfeld des Sees werden, etwa Windenergie-Anlagen und Seethermie.

Bei seinen geplanten Projekten zur Umstellung auf die Produktion und Speicherung von Erneuerbaren Energien und weg von der Braunkohle erhält der Energiekonzern bereits Anfragen aus dem Ausland. Kramer berichtete, dass Google eine Anfrage zur Lieferung von grüner Energie gestellt habe. „Wir haben noch gar nichts gebaut, wir planen und die ersten Anfragen sind da“, zeigte er sich begeistert. Google gehe es dabei um eine Grundlast an grünem Strom. Das setze voraus, dass die Leag in Zeiten, wo Wind nicht weht und Sonne nicht scheint, in der Lage sein müsse, grünen Strom zur Verfügung zu stellen. Das werde nur mit Speicherung und Innovationskraftwerken funktionieren, führte Kramer aus.

Vorausgegangen waren ihm zufolge Gespräche in den USA über Batterietechnologie. Das Unternehmen kooperiert demnach auch mit einem US-Batteriehersteller mit Redox-Flow-Batterie-Technologie.

Die Leag betreibt am Kraftwerksstandort Schwarze Pumpe den Stromspeicher „Big Battery“. Das Batteriespeichersystem kann unter anderem bis zu 50 Megawatt eine regelbare Leistung zum Ausgleich kurzfristiger Schwankungen in der Stromversorgung zur Verfügung stellen. Je nach Situation im Stromnetz oder an den Strommärkten können die Batterien be- oder entladen werden. In eine weitere „Big Battery“ in der Oberlausitz am Standort Boxberg wird investiert. Der Speicher soll 2024 in Betrieb gehen. Weitere Speicherkapazitäten von bis zu 1100 Megawattstunden sind dort geplant.

Nach Leag-Angaben kommen neben Lithium-Ionen-Batterien auch andere elektrische Speichertechnologien wie Redox-Flow-Batterien in Betracht. Die Leag will so von einzelnen Batteriespeichern zum Giga-Speicher übergehen. Zudem sollen bis 2030 auf den Bergbaufolgeflächen mit PV- und Windanlagen mit sieben Gigawatt rechnerisch vier Millionen Haushalte sicher mit ökologischem Strom versorgt werden. Bis 2040 soll das Volumen auf knapp 14 Gigawatt anwachsen.

Quellen: Lausitzer Rundschau, lr-online.de vom 16. Mai 2023, pv-magazine.de vom 16. Mai 2023, Pressemitteilung der LEAG vom 16. Mai 2023, Berliner Morgenpost, morgenpost.de, vom 16. Mai 2023, dpa vom 16. Mai 2023

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