Steigende Energiepreise trüben Geschäftserwartungen Lausitzer Unternehmen

Die unsichere weltpolitische Lage zeigt auch in der Lausitz Wirkung. Betriebe sehen erhebliche Wachstumsrisiken, diese wiederum bremsen die wirtschaftliche Dynamik und lassen den Erholungsprozess in der gewerblichen Wirtschaft stocken. Das berichtet die Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus aus ihrer jüngsten Konjunkturumfrage. Als größtes Problem werden die steigenden Energie- und Rohstoffpreise genannt.

Durch den Russland-Ukraine-Krieg haben sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Unternehmen deutlich verschlechtert. Für 85 Prozent der Unternehmen stellen die Energie- und Rohstoffpreise und für 60 Prozent der Fachkräftemangel die größten Hemmnisse dar. Laut aktueller Konjunkturumfrage der Cottbuser IHK bewerten dennoch 84 Prozent der befragten Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage mit „gut“ bzw. „befriedigend“. Während die Geschäfte im Dienstleistungsgewerbe gut verliefen und sich die Situation in Handel und Gastgewerbe entspannt hat, ist die Lage in der Industrie, im Bau- und Verkehrsgewerbe deutlich angespannter. Bei allen Unternehmen herrscht eine große Unsicherheit für den künftigen Geschäftsverlauf. 

„Die regionale Wirtschaft befindet sich im Krisenmodus. Für die nächsten Monate sind die Geschäftserwartungen unserer Mitgliedsbetriebe so eingetrübt wie seit 20 Jahren nicht mehr. 41 Prozent schätzen ihre Zukunftsaussichten als ungünstig ein. Die komplexen und geballt auftretenden Problemlagen fordern die Unternehmen enorm heraus. Prognosen sind schwierig, eine schnelle Besserung ist nicht in Sicht“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Krüger. „Die Preisdynamik bei Energie und Rohstoffen und damit einhergender Kostendruck, Materialengpässe, Lieferschwierigkeiten und fehlende Fachkräfte stellen außerordentliche Belastungen dar. Sie treffen die Industrie und das Bau- und Dienstleistungsgewerbe - die Stützen unserer Wirtschaft – besonders hart und lassen die Investitionsbereitschaft sinken.“ 

Die Industrie konnte ihren Erholungskurs nicht fortsetzen, verzeichnet Exportrückgänge und befürchtet Produktionsausfälle. Auch das Baugewerbe erwartet erhebliche Verluste, weil es Aufträge ausschlagen muss und perspektivisch mit einer sinkenden Nachfrage rechnet. Ebenso skeptisch blicken auch der Handel und die privatbezogenen Dienstleister in die Zukunft, weil stark steigende Lebenshaltungskosten die Kaufkraft der Verbraucher spürbar einschränken. Lediglich die unternehmensnahen Dienstleister und das Gastgewerbe gehen von einer gleichbleibenden Entwicklung ihrer Geschäfte aus. 

„Trotz der insgesamt schlechten Konjunkturaussichten – und das ist die positive Nachricht – bleiben die Beschäftigtenzahlen stabil“, ergänzt Dr. Wolfgang Krüger. 

Quelle: Pressemitteilung der IHK Cottbus vom 24. Mai 2022

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