Stromnetzbetreiber gehen gemeinsam in die Planung neuer Trassen

Für die Energiewende in Deutschland ist er erforderlich, vor Ort ist er ebenso umstritten wie der Bau von Windenergieanlagen: der Stromnetzausbau. Ungeachtet bisheriger Verzögerungen gehen die Planungen der Stromnetzbetreiber weiter. Jetzt sollen die großen Nord-Süd-Trassen wie der Südlink oder Südostlink um Gleichstromverbindungen zwischen Ost und West ergänzt werden. Die Planverfahren dafür finden nach den neuen Spielregeln der Beschleunigung statt.

 

Im vergangenen Jahr hat der Deutsche Bundestag für neue Stromleitungs-Projekte, die von der Bundesnetzagentur genehmigt werden, ein verschlanktes Genehmigungsverfahren beschlossen. Das sogenannte Präferenzraumverfahren bildet die erste Stufe dieses neuen Genehmigungsverfahrens. Anders als bisher entfällt die Bundesfachplanung – die Übertragungsnetzbetreiber müssen keine geeigneten Räume mehr für einen Trassenverlauf suchen. Stattdessen entwickelt die Bundesnetzagentur einen fünf bis zehn Kilometer breiten Präferenzraum. In diesem planen dann die Übertragungsnetzbetreiber im direkt anschließenden Planfeststellungsverfahren den grundstücksgenauen Verlauf der Verbindungen.

Von dieser neuen Möglichkeit machen die deutschen Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, TenneT und TransnetBW nun Gebrauch. Dazu bündeln sie in der Kooperation StromNetzDC ihre Kapazitäten und Erfahrungen aus früheren Projekten und realisieren gemeinsam vier neue Projekte, die das deutsche Übertragungsnetz bereit machen für eine klimaneutrale, sichere Energieversorgung.

Die drei Übertragungsnetzbetreiber machen dabei Tempo. „Geschwindigkeit ist der Maßstab, der uns treibt. Wir können auf den Erfahrungen bei den Projekten Südlink oder Südostlink zurückgreifen, bei denen wir miteinander bereits erfolgreich zusammenarbeiten, und verstärken nun diese Zusammenarbeit“, betont Dr. Werner Götz, CEO von TransnetBW. „Wir kennen die Akteure vor Ort, nutzen lokale Erfahrungen bei Antragsverfahren und der intensiven Bürgerbeteiligung. Und auch die Entwicklung von gemeinsamen Standards bringt Vorteile“, sagt Götz.

Während Gleichstromverbindungen bislang als reine Punkt-Zu-Punkt-Verbindungen geplant wurden, sollen die neuen Gleichstrom-Verbindungen durch innovative Technik miteinander vernetzt werden. Damit werden die neuen Leitungen zum zentralen Baustein für eine klimaneutrale Energieversorgung in Deutschland. „Durch die vorgesehene Leitung zwischen dem Westen und Osten entstehen erstmals Kreuzungen zwischen den Gleichstromleitungen. Diese Kreuzungen zu vermaschen, ist eine wesentliche Innovation. Dadurch ergeben sich Vorteile, was die Steuerung von Lastflüssen angeht und wir erhöhen zugleich die Resilienz des Übertragungsnetzes. Eine wichtige Grundvoraussetzung für die klimaneutrale Energieversorgung der Zukunft“, erläutert Stefan Kapferer, CEO von 50Hertz.

Bereits im November starten die drei Übertragungsnetzbetreiber den ersten Austausch in den Regionen, parallel zur öffentlichen Präferenzraum-Konsultation der Bundesnetzagentur. Im neuen Verfahren setzen 50Hertz, TenneT und TransnetBW auf den transparenten Dialog mit der Öffentlichkeit, um frühzeitig vor Einreichung der Anträge Hinweise für die Planung der Gleichstromprojekte aufzunehmen.

Weiterführende Informationen sind auf dem Online Portal www.stromnetzdc.com abrufbar.

Quellen: Nachrichtenprotal „energie.de“ vom 20. November 2023, windkraft-journal.de vom 18. November 2023, Pressemitteilung 50Hertz vom 17. November 2023

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