Windausbauziele in Deutschland trotz leichtem Aufwind weit entfernt

Der Ökostromanteil in deutschen Netzen soll bis 2030 von aktuell etwa einem Viertel auf mindestens 80 Prozent ausgebaut werden. So will es die Bundesregierung. Laut einer Studie des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln (EWI) müssten dazu täglich sechs neue Windkraftanlagen gebaut werden. Das reale Tempo ist mit etwa zwei Anlagen pro Tag deutlich geringer. Daran ändert auch ein Aufwind im ersten Quartal 2023 wenig.

Der Ausbau der Windenergie an Land hat im ersten Quartal 2023 einen Aufschwung erlebt zeigen Daten des Bundesverbands Windenergie e. V. (BWE). Im Vergleich zum Vorjahresquartal wurden im genannten Zeitraum deutlich mehr neue Windkraftanlagen in Betrieb genommen. Bundesweit wurden 117 neue Windräder mit einer Gesamtleistung von 546 Megawatt installiert, was einer Steigerung von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht.

Die Zunahme des bundesweiten Genehmigungsvolumens sei ein gutes Zeichen und stimme positiv, sagte BWE-Präsident Hermann Albers. Allerdings sei Deutschland noch weit davon entfernt, bis Ende des Jahres Anlagen im Umfang von zehn Gigawatt neu zu genehmigen.

Der Windenergieausbau im Süden Deutschlands gebe weiter Anlass zur Sorge. Insbesondere in Bayern und Baden-Württemberg hinkt der Ausbau im Vergleich zu anderen Regionen hinterher. Im bisherigen Zubau- und Genehmigungsvolumen des Jahres 2023 entfielen lediglich 7,8 Prozent des Zubaus und 4,5 Prozent der Genehmigungen auf die Südregion. In Baden-Württemberg wurde lediglich eine neue Anlage genehmigt, in Bayern nur zwei.

In Hessen wurden in den ersten drei Monaten des Jahres 2023 vier neue Windräder aufgestellt. So ernüchternd das Ergebnis ist, sind die vier Windräder dennoch mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum – im ersten Quartal 2022 war im gesamten Bundesland Hessen nur eine einzige neue Anlage installiert worden.

Auch der Ausbau der Windkraft in Brandenburg kommt vergleichsweise langsam voran. In den ersten drei Monaten des Jahres wurden nach vorläufigen Zahlen 17 neue Anlagen in Betrieb genommen - vier weniger als im ersten Quartal 2022.

Quellen: hessenschau.de vom 10. April 2023, rbb24.de vom 9. April 2023, forschung-und-wissen.de vom 9. April 2023, sueddeutsche.de vom 9. April 2023, dpa vom 9. April 2023

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