Windenergie-Ausschreibungen durch Bundesnetzagentur nahezu halbiert

Der Ausbau der Windenergie ist ein zentraler Stützpfeiler der Energiewende. Zur Regulierung des Ausbaus schreibt die Bundesnetzagentur regelmäßig gewünschte Kapazitäten aus. Diese Ausschreibungen waren zuletzt vielfach unterzeichnet. Als Konsequenz hat die Netzagentur das Volumen für die nächste Runde nahezu halbiert. Der Windbranche geht das zu weit.

Die Bundesnetzagentur hat das Ausschreibungsvolumen für die Windenergie an Land in der kommenden Runde von ursprünglich rund 3.200 MW auf nur noch 1.666 MW gekürzt. „Aus unserer Sicht ist diese Kürzung zu umfangreich“, sagt BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroek. „Allein aus diesem Jahr liegen noch Genehmigungen im Umfang von 2.145,5 MW vor, die noch nicht an Ausschreibungen teilgenommen haben. Aus den Genehmigungen der Jahre 2020, 2021 und 2022 stehen weitere 1.205,2 MW bereit. Die potenzielle Gebotsmenge liegt damit also bei 3.350,7 MW. Vor diesem Hintergrund ist die Kürzung überzogen.“

Der BWE hatte gemeinsam mit dem Verband VDMA Power Systems sowie der Deutschen Windguard die neuen Windenergie-Zubauzahlen für das erste Halbjahr 2023 vorgestellt. Die Verbände konstatieren, dass der Zubau in Deutschland zwar weiter an Fahrt aufgenommen hat. Trotz des beschleunigten Zubaus werden die Ausbauziele bis Ende des Jahrzehnts nach bisherigem Stand verfehlt. Die 331 seit Januar installierten neuen Windräder mit einer Gesamtleistung von 1,57 Gigawatt reichten nicht aus, um die Ausbauziele für 2030 zu erreichen, teilten die Verbände mit.

Bis 2030 soll die Gesamtleistung der Windenergieanlagen in Deutschland 115 Gigawatt betragen. Derzeit nähert sich die Gesamtkapazität den Angaben nach etwa 60 Gigawatt an. Bereits ab 2025 müssten demnach jährlich zehn Gigawatt an Onshore-Windenergieanlagen zugebaut werden. „Mit dem derzeitigen Tempo werden die Ziele verfehlt“, sagte VDMA-Power-Systems-Geschäftsführer Dennis Rendschmidt.

Dabei nimmt der Ausbau durchaus zu: Gegen Mitte dieses Jahres seien bereits 65 Prozent der gesamten installierten Leistung des Vorjahres erreicht gewesen, wie die Verbände mitteilten. Insgesamt dürften die neuen Anlagen in diesem Jahr den oberen Bereich der Verbändeprognose zwischen 2,7 und 3,2 Gigawatt zugebauter Leistung erreichen.

Quellen: wind-energie.de vom 20. Juli 2023, Zeit Online, zeit.de, vom 18. Juli 2023, Nachrichtenagentur afp vom 18. Juli 2023

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